Wieder mal eine spannende Blindverkostung: Sieben Schaumweine aus fünf Ländern – blind verkostet und verglichen. Bin selbst weder Schaumwein-Freund noch -Experte. Habe deshalb Freunde/Freundinnen eingeladen, die gerne Schaumweine trinken. Wir wollten wissen, ob und wie sehr sich Champagner, Prosecco, Winzersekt, Cava, und Crémant unterscheiden. Ein alkoholfreier Sekt war auch dabei. Wichtig war ein ähnliches Preis-Level: Die Schaumweine haben zwischen 10 und 15 Euro gekostet, der Cava und der alkoholfreie Sekt waren die günstigsten Tropfen. Alle Schaumweine waren gleich temperiert und wurden kurz vor dem Verkosten geöffnet. Die Reihenfolge wurde ausgelost, verkostet wurde in drei Flights. „Blind” bedeutet, dass die sieben Tester nicht wussten, welcher Schaumwein im Glas war. Wie schon bei den Blindverkostungen von Sauvígnon Blanc oder Pinot Noir war damit größtmögliche Fairness und Bewerten ohne Vorurteile gewährleistet. 

Knapper Sieger

Gepunktet wurde bei dieser Blindverkostung nicht, aber jeder – vier Frauen und drei Männer im Alter zwischen 21 und 60 Jahren – hatte sein persönliches Ranking zu erstellen. 
Überraschend war sich das Gremium ziemlich einig. Der alkoholfreie Sekt wurde von jedem sofort erkannt und landete in fünf Fällen auf dem letzten Platz. Viermal war der Crémant de Loire von Ladubay der Sieger. Dreimal gewann der Prosecco von Bottega. Dessen Chef Sandro Bottega hat in einem Interview auf diesem Blog schon mal Interessantes zum Thema Prosecco erzählt. Beide Schaumweine kamen bei sechs der sieben Tester unter die Top 3 und waren im Durchsschnitt der Platzierungen nur durch einen Zehntelpunkt getrennt! Der Winzersekt vom Ilmbacher Hof – Rang 3 – landete bei allen im Vorderfeld. Der Champagner ging als Enttäuschung durch. War zu erwarten, guter Champagner ist für 15 Euro wohl kaum zu haben. Beim Crémant aus Luxemburg war die Spanne der Platzierungen am größten – zwischen Rang drei und sieben war alles dabei. 

Fazit: Für eine generelle Aussage war der Test natürlich in keinster Weise repräsentativ. Es sollte Spaß machen – und Spaß gemacht hat diese Blindverkostung auf jeden Fall.  

Ergebnis des  Schaumwein-Tests

  • 1. Platz: Crémant de Loire – Ladubay – Loire. Viel Luft am Gaumen, angenehme Mandelnote, schöner, anhaltender  Abgang. Ruhige und gerade Perlage, charismatisch. Durchschnitt der Platzierungen: 2,0  
  • 2. Platz: Prosecco White – Bottega SpA – Veneto. Gerade und ruhige Perlage, fruchtig, weich, blumig. Durchschnitt der Platzierungen:  2,1 
  • 3. Platz: Winzersekt vom Silvaner 2018 – Ilmbacher Hof – Franken. Lange schäumend, leichter, aber angenehmer Bitterton, Mandelnote. Durchschnitt der Platzierungen:  3,1 
  • 4. Platz: Crémant de Luxembourg Cuvée Antoinette – Domaine Vinsmoselle. Dürfte lange auf der Hefe gelegen haben. Weich, leichter Mandelton, für manche zu süß. Durchschnitt der Platzierungen: 4,1
  • 5. Platz: Champagne Veuve Pelletier – Coop. des Vins de Champagne. Leicht, trocken, frisch. Leichte Schärfe, erkennbare Säure. Durchschnitt der Platzierungen: 4,4 
  • 6. Platz: Cava Classico – Codorniu Raventos – Spanien. Geradlinige Perlage, aber schnell nachlassend. Spritzig, im Geschmack aber irgendwie pappig. Durchschnitt der Platzierungen: 5,6
  • 7. Platz: Eins Zwei Zero Sparkling Riesling alkoholfrei – Leitz – Deutschland. Von allen schnell identifiziert. Limonadig, Zitronen, flach, kein Duft. Durchschnitt der Platzierungen: 6,1 

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