Der Besuch im Weingut Van Volxem unlängst war auch eine sehr spannende Begegnung mit Roman Niewodniczanski, der das 85-Hektar-Weingut an der Saar seit dem Jahr 2000 führt. Als Spross der Familie Niewodniczanski, der ein Brauerei-Imperium ( u. a. „Bitburger“) gehört, ist Roman Niewodniczanski einer der schillerndsten Persönlichkeiten der deutschen Weinszene. Nach drei Jahren weltweiten Suchens entschied er sich, rund um das Örtchen Wiltingen an der Saar zu investieren, kaufte das damals etwas heruntergekommene Weingut Van Volxem und absolvierte parallel eine Winzer-Lehre.
Sie kommen aus der Brauerei-Branche. Warum Wein?
Erst mal Hallo. Ich bin Roman Niewodniczanski, in erster Generation Winzer seit dem Jahr 2000. Ich tue mich sehr schwer damit, mit dem Bier in Verbindung gebracht zu werden. Wenn Sie mich damit in Verbindung bringen wollen, weil Sie fleißige Tugenden erwarten, dann sehr gerne. Ich bin sehr stolz und sehr dankbar, dass meine Vorfahren sehr fleißig und sehr sparsam waren und mit ihrem Exzellenzanspruch eines der größten Brauunternehmen in Deutschland aufgebaut haben. Sie haben mir in der Erziehung beigebracht, dass Geld und Vermögen eine Verpflichtung bedeuten. Und dass ich Geld investieren kann, um mitzuhelfen, an der Saar gemeinsam mit meinen geschätzten Kollegen eine Renaissance-Arbeit zu führen.
Erinnern Sie sich an den ersten Wein, den Sie getrunken haben?
Oh ja, und wie! Mein Vater war Wein-Liebhaber. Die Getränkeindustrie hat früher an Weihnachten ihre Kunden beschenkt. Da waren auch Flaschen von Egon Müller darunter. Ich werde nie vergessen, wie ich die erste Flasche 71er Beerenauslese von Egon Müller im Glas hatte. Das ist mittlerweile über 30 Jahre her. Dieser Wein hat mich unglaublich beeindruckt mit seiner Feinheit und Eleganz. Das ist bis heute für mich der feinste Riesling, den ich jemals in meinem Leben getrunken habe. Feinheit und Eleganz sind auch die Grundthemen, mit denen wir uns beschäftigen.
Was ist das Faszinierende an Wein?
Wein ist ein Kulturgut. Wein hat viel mit Lebensart zu tun, Wein ist ein Genussgut. Und Wein hat viel mit Kennerschaft zu tun. Wein eröffnet sich jemandem dann, wenn man sich intensiv damit beschäftigt. Und Wein wird sehr spannend, wenn ich mich mit dem historischen Hintergrund, den politischen Gegebenheiten, den ökonomischen Rahmenbedingungen, aber eben auch den geschichtlichen und, noch wichtiger, den geografischen Gesichtspunkten beschäftige. Wein verbindet Menschen und hat sehr viel mit Genuss und mit Gesellschaft zu tun. Ja, Wein ist fröhlich. Aber Wein ist eben auch Wissen. Und als Weinliebhaber weiß ich immer mehr, ich probiere jeden Tag Wein.
Kann Sie da noch etwas überraschen?
Ja. Umso mehr ich besichtige, je mehr ich mit Kollegen spreche, desto mehr weiß ich, wie wenig ich weiß. Also Wein ist etwas sehr Liberales. Wein hat auch viel mit Offenheit und Lebensfreude zu tun. Und mit Menschlichkeit.
Was macht die Weine von der Saar besonders?
Die Saar hat mit das kühlste Klima in Deutschland. Gerade mit Blick auf den Klimawandel sind wir der große Gewinner. Das Jahr 2023 war vielleicht das beste Beispiel. 2023 hatten wir eine tolle, perfekte Reife. Wir haben Mitte Oktober noch gelesen, da war in Baden die Ernte schon seit drei Wochen durch und in der Pfalz 14 Tage. Wir hatten gerade am Bockstein goldgelbe, wunderschöne, vollreife Trauben mit nicht so viel Zucker. Und das bei einer vitalen Säure und einer sehr intensiven Lagenprägung, sprich einer intensiven Mineralik. Das bringt natürlich finessenreiche Weine, die sehr schlank sind. Große Weine sind immer Weine, die reifen können. Ganz große Weine sind nie schwere Weine. Auch in Burgund und in Bordeaux, ja in der ganzen Welt, sind die größten Weine immer feine Weine, niemals dicke Weine.
Was ist der Anspruch der Marke Van Volxem?
Bei Van Volxem bemühen wir uns, den Saarstil noch mal zu perfektionieren. Dafür investieren wir unheimlich viel. Wir sind inzwischen komplett digitalisiert. Alles wird digital erfasst, alle Daten, alle Informationen, jede Kiste wird gewogen und analysiert. Wir haben hundert Prozent Handlese und hundert Prozent Handsortierung der Trauben. Aber gleichzeitig arbeiten wir viel mit Hightech, vom gekühlten Traubentransport in den Weinbergen bis zum Grape-Scanner. Mit dem können wir jede Beere analysieren und sortieren. Das hat eine enorme Auswirkung auf die Qualität.
Die definieren Sie wie?
Feinheit, Feinheit, Feinheit! Mineralität, strahlende Mineralik. Dann dieses unglaublich Filigrane, dass sich ein Wein wie eine Balletttänzerin präsentiert. Ja, Balletttänzer ist ein schönes Bild. Ich liebe Musik und ich liebe auch Ballett. Wenn Sie einem Top-Tänzer zuschauen, der fliegt durch die Luft. Wenn er dann steht, dann sehen Sie seine Adern, wie der Körper arbeitet und pocht, da sehen Sie jede einzelne Ader. Das ist für mich der Inbegriff. Diese Feingliedrigkeit ist der Inbegriff eines großen Weines.
Auf Ballett wäre ich nie gekommen, eher Musik.
Wir können es auch mit einem Orchester vergleichen. In einem ganz großen Orchester, das kann eine wunderbare Sinfonie, eine wunderbare Harmonie sein. Ich war kürzlich in New York in Tosca. Wenn ich dann diese Stimmen, diese Vielfalt der Stimmen höre, und ich kann jede einzelne Stimme aus dem Chor hören. Oder Beethovens Neunte, die habe ich unlängst in Wien gehört. Diese ganz feinen Instrumente, und doch kann ich quasi die Bratschen von den Cellos unterscheiden und die Harfe zwischendrin. Ich kann mit meinen Ohren die Musik zerlegen und gleichzeitig mich zurücklehnen und das Ganze als Harmonie wahrnehmen. Dann weiß ich, was Beethoven sich dabei gedacht hat, und das macht mich glücklich.
Da gibt es Parallelen zum Wein?
Hundert Prozent. Große Weine sind immer differenziert. Große Weine sind nie auf den ersten Blick lecker. Klar, sie sollten immer gut schmecken. Aber große Weine haben Potenzial. Sie öffnen sich meistens mit Temperatur im Glas. Ein technischer, industriell hergestellter Wein aus Flachlagen, der zeigt sofort, wo er steht, weil er mit Reinzuchthefen modern gemacht wurde. Ein handwerklich gemachter, präziser Wein, der auch mal mehrere Jahre auf der Feinhefe gelegen hat, der braucht etwas Luft. Am besten dekantieren und dann im Rahmen einer Auseinandersetzung mit dem Genießer, aber auch in Koexistenz mit einem Gericht entwickelt er eine Aromatik, eine Differenziertheit und eine Textur, die ich selten oder nie in einem technischen Wein habe.
Rieslinge von Saar oder Mosel gibt es in verschiedenen Stilarten: trocken, Kabinett, edelsüß. Was mögen Sie am liebsten?
Ich tue mich schwer damit, meine Lieblingskinder zu benennen. Sie haben wahrscheinlich auch Kinder, jedes hat seine Eigenheiten. Erstmal: Van Volxem hat eine lange Geschichte für trockene Weine. Und vor hundert Jahren gab es nur trockene Weine. An diesem trockenen Stil wurde lange festgehalten, der hat mit Sicherheit hier seine Berechtigung. Gleichzeitig haben wir aber auch Weinberge in Ockfen und inzwischen auch in Geisberg und in Saarburg, von denen ich sagen würde, dass sich dort gerade der Boden in der Ausprägung eines Kabinetts am besten widerspiegelt. Ich bin ein großer Freund von großen Kabinetten. Das ist das, was ich nach oder vor dem Essen trinke, mit Freunden auf der Terrasse. Das ist auch das, was den größten Trinkfluss hat. Alte Dokumente sprechen immer davon, dass die Weine durstig machen sollen. Ich glaube, kaum ein Wein macht so durstig wie ein Riesling-Kabinett von der Saar, meinetwegen auch von der Ruwer. Die Saar ist mit ihrem Klima in Verbindung mit den kargen Böden prädestiniert für ganz, ganz große Kabinette
Was ist mit edelsüßen Weinen?
Edelsüß machen wir mit großem Ansporn. Mitte Oktober waren sechs Mitarbeiter am Sortieren. Die haben trockene Beerenauslese von Beerenauslese getrennt. Das ist ein sportliches Ereignis. Das macht man einfach, weil es dazugehört. Ich weiß jetzt nicht, ob ich dafür nachher 96 oder 98, vielleicht auch 100 Punkte bekomme. Aber wir wollen ja Menschen begeistern. Und da spielt für mich die TBA nicht die zentrale Rolle. Weil da draußen auf der Terrasse gerade Menschen sind, die trinken jetzt gerade einen VV-Riesling, die trinken einen Kabinett oder die trinken einen trockenen Burgunder. Das sind die Weine, die hohe Relevanz erreichen. Für mich ist die TBA Renommee, aber letztlich geht es um die Relevanz. Mein Lebenstraum ist, dass Van Volxem und auch die Saar die Relevanz wieder bekommen, die sie schon mal gehabt haben.
Sie sind seit 23 Jahren im Geschäft. Wie hat sich die Weinwelt in dieser Zeit verändert?
Es ist das passiert, was ich erwartet habe. Das Thema Klimawandel ist noch brutaler. Der September 23 war der heißeste Monat der Geschichte. Der September hier in der Saar war 4,7 Grad wärmer, Deutschland war 4,3 Grad wärmer als im langjährigen Durchschnitt. Wir reden von Kyoto 1,5 Grad – und wir sind jetzt hier bei 4,7 Grad! Das ist kein Spaß. Wir merken auch, dass wir uns anpassen müssen. Ich freue mich heute sehr, dass ich nicht in der Wachau oder auch in Südafrika oder Argentinien, wo ich ursprünglich kaufen wollte, gelandet bin, sondern hier in Deutschland an der Saar. Gerade das Jahr 2023 wird als eines der spektakulärsten Jahre in die Geschichte eingehen, die Trauben bersteten vor Aroma. Und ich fühle ich mich gerade im Jahr 2023 in der Idee bestätigt, aufgrund der direkten Wirkung des Klimawandels hier in der Saar zu investieren.
Hat der Riesling hier eine Zukunft?
Auf jeden Fall. Interessanterweise glaube ich, dass er nicht in allen Lagen eine Zukunft hat. Wir haben einen Weinberg direkt hier vor dem Haus, das ist der Saarfelser Marienberg mit dreieinhalb Hektar. Wir haben entschieden, dass die Neubepflanzung dort mit Chardonnay erfolgen wird. Und zwar mit Top-Klonen aus burgundischer Genetik. Wir versprechen uns sehr viel von einem Saar-Typ von Chardonnay. Also ein burgundischer Wein, aber nicht mit burgundischem Vorbild, in einer ganz eigenen Ausprägung, etwas fruchtbetonter und vor allem mit einer sehr, sehr feinen Mineralik. Der Chardonnay kommt mit den Wirren des Klimawandels, den langen Trockenphasen, den Starkregen-Ereignissen deutlich besser zurecht als manche Riesling-Weinberge.
Welche Rebsorten außer Chardonnay bekommen noch eine Chance?
Weißburgunder ist eine sehr interessante Rebsorte. Nicht ohne Grund hat der frühere Eigentümer Heinz Peter Van Volxem ihn hier als erster im Gebiet gepflanzt. Wir haben jetzt sehr alte Burgunderbestände, die uns Jahr für Jahr sehr gute Weißburgunder bringen. Mein Problem: Er war nur acht Wochen auf dem Markt, da war er schon ausverkauft. Wir haben da zu wenig Wein.
Reden wir über Bio-Weinbau.
Erst mal: Wir produzieren veganen Wein, weil wir auf Zusatzstoffe verzichten. Beim Thema Biowein schlagen mehrere Herzen in meiner Brust. Wir sind komplett nachhaltig zertifiziert, Fair’n Green im Bereich der Ausstoße der Fahrzeuge. Die Hälfte unseres Fuhrparks ist inzwischen elektrisch. Ein sehr großer Teil des Stroms ist selbst produziert. Das Thema Bio sehe ich aufgrund des Carbon Footprint, also des CO2-Ausstoßes, sehr kritisch. Ja, ich halte eine naturnahe Bewirtschaftung von Weinbergen für sehr sinnvoll. Wir betreiben hier eine Winterbegrünung und eine Sommerbegrünung. Wir investieren viel Geld, dass die Weinberge in einem ökologischen Gleichgewicht sind. Biodiversität ist für mich eine ganz wichtige Grundlage, um Rebkrankheiten einigermaßen in den Griff zu bekommen. Wir arbeiten in dem Zusammenhang auch mit Bodenpilzen, die das Bodenleben aktivieren. Ich bin vom Biogedanken bei Milch, Fleisch, Brot und all diesen Produkten sehr überzeugt. Ich habe eine eigene Rinderzucht in der Eifel mit 700 Rindern, mit ein paar Freunden, das ist alles Bio. Für mich ist das Grundvoraussetzung für Qualität.
Aber?
Beim Wein sieht die Sache ein bisschen anders aus, weil beim Bio-Weinbau in Deutschland Kupfer und Netzschwefel eingesetzt werden. Wir versuchen hier mit sehr geringen Kupferfrachten zu arbeiten, um die Trauben stabil zu bekommen. Und beim Schwefel wissen wir inzwischen, dass die sehr häufigen Überfahrten, die im Bioweinbau oft ein Drittel höher sind als im kommerziellen Weinbau, je nach klimatischen Verhältnissen zu einem deutlich größeren CO2-Ausstoß führen. Ich halte den Carbon Footprint für einen relevanten Faktor. In diesem Zusammenhang wird Bio-Wein nicht das Erfolgskonzept sein. Es wird eine Beimischung sein, die uns in der Suche nach Nachhaltigkeit helfen wird. Aber mit Sicherheit nicht mit großen Frachten von Kupfer – das ist als Schwermetall abzulehne – und mit Netzschwefel, der nachweislich die Biodiversität in den Weinbergen schädigt. Das wissen wir heute. Es gibt Gutachten, die zeigen, dass die Vielfalt der Lebewesen im Weinbau durch die vielen Überfahrten geschädigt werden. Die schädigen mehr als ein ganzheitlicher, systemischer, aber vor allem integrierter Pflanzenschutz. Deswegen glaube ich, dass die Kunden irgendwann lernen werden, dass es zwischen Schwarz und Weiß sehr viele Farbschattierungen gibt. Ein dogmatischer Weinbau ist dummer Weinbau.
Manche Winzer lassen Weine mit Musikbegleitung reifen, andere setzen auf die Lese bei Vollmond. Was halten Sie von solchen Ideen?
Mein Kumpel Reinhard Löwenstein macht das, Musik im Keller, damit die Fässer die richtigen Töne bekommen. Ich glaube sogar, das hat eine Relevanz. Auch für jemanden der dynamisiert, der seine Brühe nach den Mondphasen dynamisiert, habe ich großes Verständnis. Ob das eine Wirkung auf die Pflanzen hat ist nachrangig. Denn ich glaube, jemand, der so achtsam mit seinen Pflanzen umgeht, so achtsam mit seinen Böden umgeht und diese vorher nicht mit systemischen Spritzmitteln ruiniert oder mit bösen Herbiziden oder mit Mineraldünger vergiftet hat, dass daraus ein hohes Maß an Achtsamkeit, an Liebe zum Boden und zum Kosmos entsteht. Für den habe ich sehr viel übrig. Aber deswegen muss ich jetzt nicht mit meinen Mitarbeitern beim Vollmond singend durch die Weinberge laufen. Wir reden hier von einem Weinbau in Schiefer-Steillagen. Das ist wie Rosenpflege. Die Rebe liebt die Sonne, aber noch viel lieber als die Sonne liebt sie den Schatten ihres Herrn. Große Weine entstehen immer durch Demut, Achtsamkeit und Hingabe, und nicht durch dogmatisches Handeln.
Jetzt wird es philosophisch.
Bei mir wird es nie philosophisch. Ich bin sowas von bodenständig, ich komme aus der Eifel.
Was wird am Abend geöffnet, wenn Sie mit der Arbeit fertig sind?
Ehrlich? Nach dem Traubenpressen, wenn ich spät in der Nacht nach Hause komme und meine Frau schon schläft, dann freue ich mich auf ein Bitburger Pils. Ein schönes kaltes Pils. Aber ich gestehe, dass ich nicht mehr als ein Glas schaffe. Ein Glas ist für mich ein Durstlöscher. Danach öffne ich meistens eine Flasche Wein.
Den eigenen Wein?
Wenn ich von meinen eigenen Weinen einen Alltagswein öffne, dann meist einen VV Riesling. Mir sind dann manchmal die großen Gewächse ein bisschen zu anstrengend. Aktuell liebe ich kurioserweise meinen Rosé. Hätte nie gedacht, dass ich mal Rosé aufmache, aber mir schmecken die immer sehr gut. Und natürlich wird auch mal ein Kabi aus dem Bockstein geöffnet. Was gibt es denn Schöneres als am Abend als einen Kabi aufzumachen? Das ist ehrlich gesagt fast jeden Tag bei uns der Fall. Ein leckerer Kabi mit 8,5 Alkohol, da kenne ich nichts auf dieser Welt, was so viel Trinkspaß macht.
Und wenn mal ein Fest ist?
Auf großen Festen oder etwa beim Herbstabschluss gehe ich in den Keller und stelle ein paar Doppel-Magnum und Sechs-Liter-Flaschen kalt. Damit meine Mitarbeiter verstehen, was sie gerade geleistet haben. Bei uns wird im Herbst auf hohem Niveau getrunken! Dann werden in der Regel Weine präsentiert, die deutlich über zehn Jahre gereift sind, besser 15 Jahre. Der 2008er-Jahrgang ist momentan meine Wahl. Auch der 2002er Jahrgang ist aktuell nach 21 Jahren ganz wundervoll.
Kork-, Schraub- oder Glas-Verschluss?
Ich bin leidenschaftlicher Anhänger von Naturkorken. Aber ich sehe auch deren Begrenztheit, gerade im gastronomischen Einsatz. Also Weine für die Gastronomie oder für Flugzeuge. Wir verkaufen relativ viel an die Airlines. Da müssen wir einen festen Schraubverschlüsse liefern, weil die Gastronomen oder die Airlines keinen Naturkorken mehr zulassen. Aber bei Großen Gewächsen und bei hochwertigen Weinen wie Alte Reben kommt für mich nichts anderes als Naturkork in Frage. Leider sind Korken inzwischen sehr teuer geworden. Wir arbeiten mit sehr guten Lieferanten und haben zum Glück kaum Probleme damit.
Mit wem würden Sie gern mal ein Glas Wein trinken?
Mit Winston Churchill hätte ich Lust, mal eine Zigarre zu rauchen und eine gute Flasche Wein zu trinken. Ich glaube, wir hätten uns eine Menge zu erzählen. Ich habe seine Biografie gelesen, das ist wirklich jemand, den ich sehr schätze. Helmut Schmidt! Oh ja, da würde ich sogar Zigaretten rauchen, wenn es sein muss. Ich bin ein großer Freund von großen historischen Persönlichkeiten. Ich fände es echt mal spannend, mit einem der großen Renaissancefürsten am Tisch Wein zu trinken oder mit großen Persönlichkeiten unserer Zeit. Das sind immer wieder bestimmte Menschen, die als Oberhaupt einer Familie, eines Clans oder einer Dynastie die Welt verändert haben. Wenn ich mit Robert Oppenheimer ein Glas trinken könnte, würde ich mit ihm dabei die guten und die negativen Seiten der Atomkraft besprechen. Ich glaube, das wären sehr spannende und sehr fruchtbare Gespräche.
Letzte Frage. Gibt es den perfekten Wein?
Oh ja. Aber es gibt diesen perfekten Wein nicht einmal, es gibt ihn viele Male. Ein perfekter Wein am besten mit einer wunderschönen Frau an einem Abend. Gut, sie muss nicht wunderschön sein, sie sollte eine interessante Frau sein. Oder einer interessanten Persönlichkeit oder einfach ein wundervoller Mensch. Dann bei guten Gesprächen und hoffentlich begleitend zu gutem Essen eine wundervolle Zeit zu verbringen. Dieser Wein macht mich selig und er ist gesund. Ich sollte nicht zu viel davon trinken, aber auch nicht zu wenig. Und dieser Wein sollte mich dann sehr glücklich machen. Das ist dann für mich der perfekte Wein.
0 Kommentare