Côte des Roses ist eine Marke des Winzers Gérard Bertrand. Der Franzose wurde kürzlich von der Zeitschrift „The Drinks Business Magazine“ zum „Master Winemaker of the Year 2023“ gekürt. Auf gut deutsch also „Winzer des Jahres 2023“. Begründung: „Für die außergewöhnliche Qualität seiner Weine und sein Commitment zum biodynamischen Weinbau.“ Grund genug, sich den Weinen des französisches Star-Winzers mal zu widmen. Probiert werden die Weine der Marke Côte des Roses.

17 Weingüter und Projekt mit Bon Jovi 

Insgesamt 17 Weingüter – die meisten in Südfrankreich – gehören zum Imperium von Gérard Bertrand. Die bekanntesten dürften Clos d’Ora (AOP Minervois La Liviniére) und Château l’Hospitalet (AOP La Clape) sein. Jüngst machte Gérard Bertrand Schlagzeilen, als er den gemeinsam mit dem Musiker Jon Bon Jovi und dessen Sohn Jesse Bongiovi produzierten Roséwein „Hampton Water“ präsentierte. Gérard Bertrand hat die Zeichen der Zeit verstanden: Rosé-Weine erleben seit einigen Jahren einen regelrechten Boom.

Côte des Roses: Trinkbare Blumensträuße

Der Hampton Water ist gerade nicht verfügbar. Ins Auge stechen wegen der originellen Flaschenform Bertrands Weine der Marke Côte des Roses. Das Flaschendesign mit dem Sockel in Form einer Rose wurde von einem jungen Designer der Pariser Hochschule für angewandte Kunst École Boulle entworfen. Die Idee: Ein Wein, den man so verschenken kann, als würde man einen Strauß Rosen verschenken. Ästhetik tut auch der Weinbranche gut. Nun aber zu den Weinen.  

Der Sauvignon Blanc ganz klassisch, mit den typischen Aromen exotischer Früchte in der Nase. Einiges an Exotik auch am Gaumen, etwa Noten von Guave, Zitrus, Ananas oder Passionsfrucht. Dazu eine Spur Mineralität – fertig ist ein frischer, aromatischer und lebendiger Sauvignon. Auf der Homepage ist zu erfahren, dass die Sauvignon-Trauben vor der Ernte verkostet und dann in der Nacht gepflückt wurden, um die Frische der Früchte zu bewahren. 
Der Rosé ist eine fruchtige Cuvée aus Grenache, Cinsault und Syrah. Die Farbe – lachsrosa – macht  Eindruck. Es duftet aus dem Glas nach Rosen, Johannisbeeren und allerlei Sommerfürchten. Viel Südfrankreich kommt im Gaumen an, neben den roten Beeren natürlich auch das typische Lavendel-Aroma. Rund, geradezu heiter – der Rosé macht Spaß.     
Der Pinot Noir 2021 ist fast dunkelrot. In der Nase und Gaumen konkurrieren typische Pinot-Aromen, etwa rote Waldfrüchte, Sauerkirschen und diverse Gewürze. Genau diese Aromen kommen auch im Gaumen an. Die zarten Tannine verleihen dem Wein Eleganz. 

Winzer des Jahres? Die Konkurrenz ist groß, mir fehlt der Vergleich. Fakt ist, in Sachen Ästhetik und Marketing liegt das Bertrand-Imperium weit vorn. Und die Weine sind auch gut.

Über Gérard Bertrand 

Aufgewachsen ist Gérard Bertrand mitten im Herzen des Languedoc. Sein Vater Georges nahm ihn bereits im Alter von zehn Jahren zur Lese mit, zeigte ihm das Vinifizieren. Als Georges 1987 plötzlich verstarb, übernahm der damals gerade einmal 22-Jährige die Verantwortung für die Domaine de Villemajou. Zu dieser Zeit hatte der knapp zwei Meter große Hüne eine bereits 12 Jahre währende Sportlerkarriere als professioneller Rugby-Spieler hinter sich.
Heute zählt Gérard Bertrands Unternehmen 17 Weingüter (insgesamt 880 Hektar Weingärten). Der Südfranzose gilt als Aushängeschild des biodynamischen Weinbaus.  Bertrand und sein Team begannen vor 20 Jahren auf fünf Hektar der Domaine de Cigalus mit der Biodynamie. Rasch wurden die positiven Auswirkungen auf das Ökosystem offensichtlich und der gesamte Weinberg von Cigalus wurde auf diese Arbeitsweise umgestellt. Aktuell werden sämtliche Weinberge biodynamisch bewirtschaftet. Gérard Bertrands Motto hatte ihn schon sein Vater gelehrt: „Das Wichtigste für einen Winzer sind die tausend Details.“

@Fotos: Geoffrey Lucas, Uwe Köster, Marie Ormieres


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