Habe Francesco Montenegro in Portugal besucht, er führt das 2001 gegründete Weingut Aneto in Penajóia am Douro. Die Weine haben überzeugt – und auch das Gespräch mit Senhor Montenegro hat in einem Mix aus Englisch und Portugiesisch Spaß gemacht.
Was ist das Besondere an den Weinen vom Douro?
Da spielt so vieles zusammen… Das Klima, das Wetter, die Leute, die Erfahrungen, die wir mit unseren alten Fässern haben. Es ist ein Mix aus allem – und noch viel mehr.
Erinnern Sie sich noch an Ihre erste Begegnung mit Wein?
Ja, da war ich vielleicht 6 oder 7 Jahre alt. Ich habe meinen Großeltern bei der Ernte geholfen und dann auch ein bisschen mit den Leuten getrunken, die den ganzen Tag schon gearbeitet hatten. Am Nachmittag war ich fast betrunken. Ich bin dann gleich ins Bett gegangen, ich konnte gar nichts mehr machen an dem Tag.
Ist das eine positive Erinnerung?
Ja, schon.
Douro-Weine haben eine lange und große Tradition, zuerst mit Portwein und jetzt mit anderen Weinen. Wie modern ist Douro-Wein heute?
Das ist schwierig zu sagen, denn wir sind noch ziemlich am Anfang. Wir brauchen noch mehr Erfahrung. Wir müssen mehr Rebsorten und Varianten kennenlernen und auch Neues entdecken mit den Reben, die wir noch gar nicht kennen.
Aneto ist noch ein junges Weingut…
Ja, wir sind noch nicht mal 20 Jahre alt. Das ist am Douro wirklich sehr jung.
Wenn Sie an die Zukunft denken, wollen Sie erweitern, größer werden?
Nein, ich möchte eigentlich nicht erweitern. Ich möchte die Arbeit weiter so machen mit den Bedingungen, wie ich es jetzt habe. Wir sind zufrieden, das reicht. Ehrlich gesagt, denke gar nicht viel über die Zukunft nach. Das ist nicht gut, aber es ist die Wahrheit.
Sie erzeugen keinen Portwein. Warum?
Das machen schon andere.
Was trinken Sie am Abend, wenn Sie nach Hause kommen? Ihre eigenen Weine?
Manchmal ja, manchmal aber auch andere Weine von anderen Winzern aus dem ganzen Land. Und manchmal auch ein Bier.
Was wird bei einem besonderen Anlass geöffnet?
Das kommt darauf an, normalerweise ein schöner Weißwein. Meistens aus Portugal.
Ist ein perfekter Wein möglich?
Nein, natürlich nicht. Wir können uns dem nähern, aber wie können das niemals, niemals, niemals erreichen.
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