Die Weihnachtsfeiertage und der Jahreswechsel stehen vor der Tür. Es ist die Zeit für Sekte! Meine Tipps aus dem Vorjahr gelten natürlich auch weiterhin. Aber jetzt sind mir Sekte in die Hände, besser gesagt in den Gaumen gekommen, die ich unbedingt empfehlen kann. Es geht um neue Sekte der Sektmanufaktur Schloss Vaux aus dem Rheingau und spannende Reserven aus Österreich.
Neue Sekte von Vaux
Mit zwei neuen Sekten, die den Namen l’Artiste tragen, sieht sich die Sektmanufaktur Vaux „ganz oben an der Qualitätsspitze“. Wörtlich übersetzt bedeutet l’Artiste „der Künstler“. Als Kunstwerke begreift Vaux seine neuen Sekte auch. Fakt ist, nicht nur Vinifizierung und Stil der beiden Sekte sind neu bei Vaux, es betrifft auch ihre Aufmachung. Der Verzicht auf eine Kapsel ist ein Signal Richtung Umweltbewusstsein. Die kräftigen Farben, die sich wie Pinselstriche zu einem X auf dem Etikett treffen, weisen auf die Vielschichtigkeit der Sekte hin. Gleichzeitig ist das X auch als ein Kreuzungspunkt in der mittlerweile 156-jährigen Geschichte des Unternehmens zu interpretieren.
Die Trauben für die neuen Sekte der Linie l’Artiste wachsen im Rheingau, doch Vinifizierung und Ausbau der Weine sind klar französisch geprägt. Für die grafische Gestaltung der l’Artiste Etiketten beauftrage Vaux die britische Agentur Amphora.
Aber wie schmecken denn die neuen Vaux-Sekte?
Zweimal L’Artiste
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Der l’Artiste Brut 2018 ist eine Cuvée auf Riesling-Basis. Die Trauben sind von Hand gelesen und spontan vergoren. Der Ausbau erfolgt in Holz, Amphoren und Edelstahl, Flaschengärung, mindestens 48 Monate Hefelager. Die Dominanz des Rieslings ist spürbar, aber in der Aromatik wirkt der Sekt doch sehr französisch. Ein Gruß in die Champagne. Zu entdecken sind Aromen von Frucht und Kräutern, Marille und Fenchel etwa, dazu ein angenehmer Hefeton. Sehr komplex, jeder Schluck bringt neue Entdeckungen.
Der l’Artiste Rosé 2019 Brut ist aus Spätburgunder-Trauben gemacht. Und zwar so: Handlese, dann sanfte Pressung, spontan vergoren, traditionelle Flaschengärung, auch hier mindestens 48 Monate lang Hefelager. Die Aromatik des Rosé ist beeindruckend: Himbeeren, Walderdbeeren, Gebäck, auch eine feine Spur Holz. Also viel Ausdruck und ein langes Finale. Ganz klar den Daumen hoch.
Steirische Sekte von Langmann
Auch aus der Steiermark kommen spannende Sekte. Gemeint sind Große Reserven vom Weingut Langmann. Seit 1746 in Familienbesitz! Sein ganzes Winzerleben lang studiert der 49-jährige die Lagen in der Weststeiermark in Hinblick auf vielschichtige Schaumweine. Jetzt bringt er gemeinsam mit Tochter Verena zwei Große Reserven (ist die höchste österreichische Schaumweinkategorie) auf den Markt.
„Das kühle Klima der Weststeiermark ist einfach perfekt für Schaumwein“, meint Winzer Stefan Langmann. Seine Rebflächen liegen auf über 500 Metern Seehöhe. Die kräftigen Winde kühlen die Trauben beständig und sorgen gleichzeitig für trockenes, gesundes Traubenmaterial im regenreichsten Weinbaugebiet Österreichs. Die Sekte werden am Weingut von Hand gerüttelt und degorgiert.
Zwei Große Reserven
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2018 Stainz Sekt Große Reserve. 60 Prozent Weißburgunder und 40 Prozent Chardonnay, spontan vergoren. Ist 50 Monate lang in 500 Liter-Fässern gereift, bevor er degorgiert wurde. Nach weiteren 24 Monaten Flaschenreife zeigt er sich sehr elegant mit feiner Salzigkeit (wohl typisch für Lagen um Stainz), dazu zarte Hefenoten, feine Aromatik von Pfirsich, Mandarinen und Honig sowie einer eleganten Perlage.
2017 Langegg Sekt Große Reserve. Eine Cuvée aus 70 Prozent Chardonnay und 30 Prozent Sauvignon Blanc. Die Riede Langegg liegt auf bis zu 590 Metern Seehöhe rund um das Weingut Langmann und ist nach Osten ausgerichtet. Das bedeutet mehr Kühlung. Ausgebaut wurde der Sektgrundwein im Stahltank. Anschließend lagerte er für 70 Monate in der Flasche auf der Hefe. Der Sekt hat einige Power, markant sind die Aromen von tropischen Früchten (Ananas, Pomelo) und Nüssen (Pekanuss!). Auch hier eine feine, anhaltende Perlage. Ein Genuss.
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