Rösler heißen Politiker, Fußballer oder Komponisten. Aber eine Rebsorte? Gibt es – und der doch eher seltene Wein ist durchaus einen Versuch wert.

Die Fakten: Rösler (Roesler) ist eine Neuzüchtung aus den roten Sorten Zweigelt und (Seyve Villard 18-402 x Blaufränkisch), Züchterin war Gertrude Mayer 1970 in der Weinbauschule Klosterneuburg/Österreich. Erst seit dem Jahr 2000 ist die Sorte in Österreich zugelassen, seit 2004 in der EU. Namensgeber war Leonhard Roesler (1839–1910), Direktor der K.K. Chemisch-Physiologischen Versuchsstation in Klosterneuburg. 161 Hektar sind in Österreich mit Roesler bestückt, in Deutschland

Die Sortenbeschreibung liest sich wie kleine Wunderwerk: Der Rösler (Roesler) gilt als extrem frosthart, sehr unempfindlich gegen alle Pilzkrankheiten, stellt keine Ansprüche an den Boden. Wie gemalt für Bio-Winzer.

2008er Rösler vom Weingut Schuberth

2008er Rösler vom Weingut Schuberth

Wie schmeckt er nun? Im Test war ein 2008er vom Weingut Schuberth aus Langenlois im Kamptal. Die Verkostungsnotizen: „Sehr farbintensiv, im Geschmack mild, dezente Frucht, keine Süße, Waldbeeren, Kastanien, wirkt irgendwie puristisch. Zumindest kein gestylter Allerweltswein.“ Das leichte Alter (2008) scheint vorteilhaft, weil ein junger Rösler reichlich Tannine haben soll.
Das Experiment: Mitverkoster haben, um dem Wein etwas Pepp zu geben, eine Prise Cayenne-Pfeffer ins Glas gegeben. Und siehe da, hat funktioniert, plötzlich erinnert der Rösler an einen Lagrein.

Fazit: Rösler (Roesler) kann man mal probieren, aber das gilt für Raritäten ja sowieso.


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