Im Schatten von Bordeaux

Bordeaux kennt jeder Wein-Fan, für nicht wenige ist es Bacchus‘ heilige Stadt, Ziel aller Träume. Bordeaux ist das Tor zu berühmten Orten wie Pauillac, Margaux oder Saint-Estephe, wo Chateaus a la  Mouton Rothschild,  Margaux oder  Cos d‘Estournel zu Hause sind, aus denen so tolle wie teure Weine kommen. Doch ein paar Kilometer östlich der Bordelaiser Glamour-Schlösser gibt‘s auch nette Orte und hübsche Weine. Viele sind kaum bekannt, weil halt alle zu den berühmten Weinschlössern strömen. (mehr …)

Schöner kleiner Bruder

Wenn von der Loire die Rede ist, denken wir an schöne Weißweine, vielleicht noch an passable Schaumweine. Weniger populär, mitunter sogar unbekannt, sind die Rotweine, die fristen dort eine Art Nischendasein. Doch wie das in einer Nische manchmal so ist, kann es dort auch ganz gemütlich sein. Zum Beispiel mit einem Cabernet Franc. Dem kleinen Bruder des Cabernet Sauvignon wird an der Loire viel Aufmerksamkeit geschenkt, die er woanders oft nicht bekommt. NochPlus: Die kalkhaltigen Böden können Wasser speichern, was in heißen Sommern kein Nachteil ist.

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Bio „Hardcore“

Maria Muster beim Verkosten mit dem Weiinbeobachter

Maria Muster beim Verkosten mit dem Weinbeobachter

Nichts gegen Bio-Weine, doch das klang schon wie eine Warnung: „Das ist Bio Hardcore!“. Sagte eine Kollegin aus Wien beim gemeinsamen Verkosten eines  2009er Morillon (so wird in der Steiermark der Chardonnay genannt) vom Weingut Sepp und Maria Muster aus Leutschach in der Südsteiermark. Ein reifer, charakterstarker Wein mit Firn, aber angenehm, ungewöhnlich in vielerlei Hinsicht und in jedem Fall spannend. Kleine Irritation: Wie, Hardcore? „Fahr doch hin, lohnt sich.“ Gesagt, getan. Das Gut gefunden, eine engagierte, sympathische und kenntnisreiche Winzerin kennengelernt, verkostet, eingekauft. Doch die Nagelprobe kommt daheim: Passt der Wein noch, oder haben Ambiente, Gespräche und Freizeit-Feeling die Sinne vernebelt? Nichts davon. Deshalb hier guten Gewissens ein Kurzbericht vom Besuch beim „Hardcore-Bio-Weingut“.

Einige Experimente

Hier die Zusammenfassung einer interessanten Blind-Verkostung mit diesmal neun Wein-Beobachtern und durchaus überraschenden Ergebnissen. In Runde 1 ging’s um bekannte und unbekannte „einfache“ Weißweine und die Frage, schmecken die überhaupt nach der Rebsorte? In Runde 2 standen Rotweine aus wenig bekannten Regionen und ein Basis-Spanier (einfacher Rioja) zur Debatte und es galt zu schmecken: Was können die Exoten und fällt der Spanier auf?  Die letzte Runde schließlich galt dem beliebten Spiel Billig gegen Solide – natürlich blind probiert.
Hier die Ergebnisse…

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Felix Austria

Wunderbare Rieslinge aus der Wachau, Sauvignon-Blancs von Weltklasse aus der Steiermark, der gerne mal groß auftrumpfende Grüne Veltliner und noch viel mehr –  Österreichs Weißweine haben Format.

Gilt aber genau so für die Rotweine. Dem Mainstream setzen einige Winzer auch auf Merlot, Cabernet Sauvignon oder Cabernet Franc. Viel spannender aber sind die klassischen österreichischen Sorten Blaufränkisch, Zweigelt oder St. Laurent, die früher (manchmal auch heute noch) etwas beliebig daherkommen sind. Dass es ganz anders geht, war die wichtigste Erkenntnis eines Workshops „Österreich Rot“ in Dresden. Das Niveau der 32 vorgestellten Weine war insgesamt sehr gut bis ausgezeichnet, Enttäuschungen (wenige) gab’s auch, aber die gibt es immer. Das Preisniveau ist schwankend. Generell ist aber zu sagen, dass hervorragende Rotweine Made in Austria, wenn sie auch teuer sein mögen, meist doch deutlich günstiger sind als vergleichbare Spitzen-Bordeaux oder -Burgunder. Felix Austria kann man da nur sagen, glückliches Österreich.

Meine Favoriten bei den vorgestellten Weinen „Österreich Rot“ waren: 

Kanadische Überraschungen

Lucie Kuhlmann und Maréchal Foch? 

Wäre eine 125 000-Euro Frage bei „Wer wird Millionär?“! Lucie Kuhlmann und Maréchal Foch heißen rote Rebsorten, die in Europa relativ selten (Frankreich, Schweiz) angebaut werden, dafür aber in Kanada populär sind. Vor allem in der Provinz Nova Scotia, wo unlängst 11 der dortigen 22 Weingüter getestet wurden. Wie im Newsletter erwähnt, erlebt der dortige Weinbau in den letzten 20 Jahren einen rasanten Aufschwung. Und die Weine sind auch für verwöhnte Gaumen eine spannende Erfahrung. Das hat viel mit den bei uns wenig bekannten Rebsorten zu tun. Was taugen sie? (mehr …)