Ab sofort gibt es zwei neue VDP-Weingüter in Ostdeutschland. Das Weingut Martin Schwarz aus Meißen in Sachsen sowie das Weingut Böhme & Töchter aus Gleina an Saale-Unstrut sind in den Verband Deutscher Prädikatsweingüter (VDP) aufgenommen worden. Der Regionalverband Sachsen-Saale-Unstrut  des VDP hat damit nunmehr sieben Mitglieder. Bisher trugen die Weingüter Schloss Proschwitz und Klaus Zimmerling in Sachsen sowie die Weingüter Lützkendorf, Pawis und Hey in Saale-Unstrut  das Markenzeichen des Traubenadlers.

Auf dem Foto von links: Sandro und Marika Speck von Böhme & Töchter, Georg Prinz zur Lippe, Grit Geißler und Martin Schwarz vom Weingut Martin Schwarz.

Hoffnung auf mehr Beachtung

Georg Prinz zur Lippe als Vorsitzender des Regionalverbandes freut sich über den Zuwachs:  „Mit der Aufnahme der Weingüter Böhme & Töchter und Martin Schwarz gewinnt der VDP-Sachsen-Saale-Unstrut und damit der gesamte VDP nicht nur zwei ausgezeichnete und innovative Weingüter, sondern mit Martin Schwarz, Grit Geißler, Marika und Sandro Sperk vier wundervolle, engagierte Kollegen und starke Charaktere hinzu.“ Mit Blick auf nunmehr sieben Mitglieder im Regionalverband meinte er: „Wir sind zwar immer noch klein, aber mittlerweile genau so stark wie die Ahr.“ Generell wurde mit dem Zuwachs auch die Hoffnung verbunden, dass die Winzer ein Ostdeutschland mehr Beachtung bekommen. 

Martin Schwarz

„Die Aufnahme in den VDP ist für uns ein großer Schritt und eine große Freude. Wir sehen das auch als Anerkennung für das, was wir seit vielen Jahren tun“, sagte Martin Schwarz.  Der Winzer stammt zwar aus Kassel, ist aber seit 1996 In Sachsen heimisch. Zuvor studierte Martin Schwarz nach einem Praktikum beim Weingut Dr. Heger in Baden Weinbau in Geisenheim.  Nach dem Abschluss des Studiums als Weinbauingenieur wurde er 1996 Kellermeister im wiedererstandenen Weingut Schloss Proschwitz. Mit seiner Lebensgefährtin Grit Geißler begann er ab 2002 neben seiner Tätigkeit als Kellermeister auf Schloss Proschwitz einen eigenen Weinbaubetrieb aufzubauen.  2013 erfolgte der Start in die Selbstständigkeit und der Aufbau einer eigenen Kellerei in Meißen. Die Rieslinge von den Lagen Meißner Kapitelberg und Friedstein sind die Paradestücke, sie geben das Terroir nahezu perfekt wieder. Der Chardonnay ist großartig, ebenso der Orange aus Grauburgunder und Traminer.  Der Spätburgunder ist der Beweis, dass aus Sachsen auch exzellente Rotweine kommen können. 

Grit Geißler und Martin Schwarz. Foto: VDP

Böhme & Töchter

„Wir sind glücklich und stolz, dass der Tag gekommen ist“, meinte Marika Speck (geborene Böhme) zur VDP-Aufnahme. Das Weingut „Böhme, Gleina“, wie es zunächst hieß, geht aus einem Familienbetrieb hervor, das 1986 als Hobby-Winzer mit dem Weinbau begann. Inzwischen hat die dritte Generation das Sagen. Wie der jetzige Name „Böhme & Töchter“ ahnen lässt, haben Marika (2007 blutjunge Gebietsweinkönigin) und Tosca, die Kinder von Frank und Heike, den Betrieb übernommen. Marika und ihr Mann Sandro Sperk führen das operative Geschäft in Weinberg und Keller, Tosca kümmert sich eher um Marketing. Eigentlich müsste der Name schon wieder geändert werden, vielleicht in Böhmes Töchter, da die Eltern und Großeltern nur noch am Rande helfen. In den letzten Jahren hat der Betrieb einen großen qualitativen Schritt nach vorn gemacht.  5,5 Hektar werden inzwischen bewirtschaftet, 2,5 Hektar davon in der Top-Lage Freyburger Schweigenberg. Selbst nennt man Riesling, Weißburgunder, Chardonnay und Spätburgunder die Aushängeschilder. Traminer und das Cuvée „T&M“ (für Tosca und Marika) aus Cabernet Dorsa und Dorio würde ich dazu zählen.

Sandro Sperk, Marika Sperk und Tosca Böhme. Foto: VDP


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