Was wurde zum Jahreswechsel entkorkt? Prosecco Rosé! Warum? Erstens gab es schon einmal gute Erfahrungen mit Prosecco zum Jahresende. Zweitens reine Neugier, weil Prosecco Rosé neu am Markt und damit etwas Neues ist, wenn auch nicht ganz. Und drittens hatten Freunde drei Flaschen kalt gestellt mit der berühmten Ansage: Probier mal!   

Prosecco Rosè offiziell erst seit 2021

Prosecco Rosè also. Neu deshalb, weil es höchst offiziell Prosecco erst seit dem Jahr 2021 auch als Rosé gibt. Im Oktober 2021 kamen die ersten Flaschen in Italien ins Regal, Ende November dann auch in anderen Ländern. Natürlich produzierten die Winzer in Norditalien schon lange rosafarbenen Schaumwein. Der durfte jedoch nicht Prosecco genannt werden. Weil Rosé-Weine und eben auch rosafarbene Prossecchi immer populärer wurden (und werden), beschloss die DOC Prosecco, dass auch die Rosé-Variante ein amtliches Siegel bekommt. In der Theorie bedeutet das einen Qualitäts- (und Preis-)Schub, weil nun auch der rosafarbene Prosecco den strengen Regeln für die Herstellung eines Prosecco unterliegt.  

Glera plus Pinot Nero

Praktisch braucht ein Prosecco Rosé neben der klassischen Prosecco-Traube Glera noch eine rote Rebsorte. Die ist Pinot Nero (Pinot Noir, Spätburgunder). Die Glera-Trauben (85-90%) sowie die des Pinot Nero (10-15%) werden für den Rosé nach dem Verfahren zur Rotweinherstellung (rote Vinifizierung) verarbeitet. Die typischen Aromen des Pinot Nero nach roten Beeren zeigen sich bei den getesteten Prosecchi im Duft und Geschmack deutlich. Sie machen neben der Farbe den wichtigsten Unterschied zu weißem Prosecco.
Den Prosecco Rosé gibt es in vier verschiedenen Sorten: Brut Nature – ohne Restzucker, mit intensiven, scharfen Geschmacksnoten. Extra Brut – wenig Restzucker, überwiegend säuerbetont.  Brut – mit starkem Aroma, gut zu Gerichten der internationalen Küche. Extra Dry – der Klassiker, gut zum Aperitif oder zu Snacks.

Wie schmeckt denn nun Prosecco Rosè?

Bei allen drei Flaschen gehen die Daumen hoch. Wir beginnen mit dem Prosecco Rosé Brut Millesimato 2019 I Magredi. Ein schöner Auftakt! Die blassrosa Farbe macht gleich gute Laune, der Prosecco ist schön trocken und hat eine maßvolle, sehr feine Perlage. Wir entdecken Kräuter-Aromen, Grapefruit, auch Nuancen von Waldbeeren. Die Flasche ist ziemlich  schnell ausgetrunken.
Weiter geht’s mit dem Prosecco Rosé Brut Millesimato 2019 „Terra Serena“. Auch hier schönes blassrosa, altrosa wird in den Raum geworfen. Auch dieser Rosé ist trocken. Der Geschmack von unreifen hellen Erdbeeren fällt uns ein, auch Waldbeeren, die Frucht kommt angenehm dezent in den Gaumen. Mit Vergnügen trinkbar, aber wir sind uns einig: Der Magredi war eine Spur eleganter.
Finale schließlich mit dem Brilla Prosecco Rosé Extra Dry Millesimato 2020 von Botter. Da macht die verzierte Flasche natürlich erst mal Eindruck. Der Rosé hat eine leicht süßliche Spur, die aber nicht stört, weil auch Säure präsent ist. Die Perlage ist etwas grober als bei den beiden ersten Prosecchi, die feinen Fruchtnoten sind angenehm. Macht auch Spaß! 

Fazit: Die Rosé-Variante  dürfte der steilen Karriere des Prosecco zum Star am Bläschenhimmel ein weiters Kapitel hinzufügen. 


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