Habe es durch Zufall entdeckt: Am 17. April ist Malbec World Day! In Jahren vor Corona wurde das von Malbec-Freunden auf allen Kontinenten gefeiert. Anno 2021 ist das nicht möglich. Ein Grund, mal wieder einen schönen Malbec zu trinken, ist der Malbec World Day allemal.

Malbec – der Ursprung 

Wie so viele Rebsorten hat auch Malbec von Frankreich aus eine Weltkarriere angetreten. Aber kaum eine andere Rebsorte hat in einem neuen Land so sehr ihr neues Zuhause gefunden wie Malbec. Ihr zu Ehren wurde von Wines of Argentina ein eigener Feiertag initiiert – der Malbec World Day!
Am 17. April 1853 wurde die Weinbauschule Quinta Normal Agronómica de Mendoza nach französischem Vorbild gegründet. Domingo Faustino Sarmiento, später Präsident von Argentinien, hatte daran entscheidenden Anteil. Sarmiento beauftragte den französischen Boden-Experten Michel Puget damit, neue Rebsorten ins Land zu bringen. Puget brachte unter anderem Cabernet Sauvignon, Pinot Noir und Malbec mit. Malbec wurde in der neuen Heimat Argentinien eine Erfolgsgeschichte. In Frankreich ist die Sorte auch verbreitet, sie hat dort über 100 Namen! Côt oder Pressac sind bekannte Synonyme, freilich nicht annähernd so populär wie Malbec.

Malbec – die Diva

Malbec ist die wichtigste Rebsorte Argentiniens,  angebaut auf rund 40.000 Hektar. Es gibt praktisch kein Weingut in Argentinien, das nicht Malbec erzeugen würde. Wegen ihrer Anfälligkeit für diverse Reb-Krankheiten wird Malbec auch „Diva aus Mendoza“ genannt. Typisch für die sehr dunklen (lila bis schwarz) und meist alkoholreichen Malbecs sind die Frucht-Gewürz-Aromen, nach Pflaumen und Brombeeren etwa oder auch genau so  Lorbeer und Wacholder. Auf jeden Fall sind es kräftige, gehaltvolle Weine.

 

Malbec – kleines Tasting

Habe mir also zu Ehren des Malbec World Day drei Malbec zugelegt. Alle drei tragen ein Bio-Label.

Der Malbec Cameleon 2018 von der Domaine Busquet (Tupungato Valley, Mendoza) stieß in unserer kleinen Runde sofort auf Wohlgefallen: Vollmundig, kräftig, Aromen nach Pflaumen, Vanille und angetrockneten schwarzen Beeren, leicht trinkbar, ein Schmeichler. Für meinen Geschmack war ein bisschen zu viel Süße im Spiel, andere hat das nicht gestört. Das Etikett verrät, dass die Reben auf 1200 Metern Höhe wachsen.

Der 2018er Malbec von der Bodegas Amalaya (Valle Calchaqui Salta Argentina) hatte es schwerer.  Der erste Schluck war ziemlich unangenehm, der Wein wirkte bitter, dünn und irgendwie unrund. Doch nach 10, 15 Minuten präsentierte er sich  im Glas deutlich verbessert. Er war runder, zugänglicher, und die Versprechungen auf dem Etikett  – Pflaumen, rote Beeren, Schokolade, weiche Tannine – halbwegs nachvollziehbar.

Dritter Wein schließlich die Malbec Reserve 2019 von der Domaine Busquet. Mein persönlicher Tagessieger – schöne würzige, pfeffrige Aromen, elegant, mit zarter Kraft, viel Potenzial. Leider zu früh getrunken, der braucht noch. Die zweite Flasche liegt jetzt erst mal drei, vier Jahre im Keller. Übrigens, Familie Bousquet hat ihre Wurzeln in Frankreich, betreibt Weinbau in Agentinnen jetzt in vierter Generation.

Malbec – schöne Erinnerungen

Bei der Würdigung des Malbec dürfen frühere positive Erfahrungen nicht fehlen. Sofort fällt mir der Malbec der Bodegas Colomé ein.  Die Reben wachsen auf 2300 bis 3111 Metern Höhe, es ist das höchst gelegene Weingut der Welt. Konnte den Wein schon einige Male trinken, es war nie eine Enttäuschung. Auch der Malbec von Dieter Meier sowie der von Bodega Norton sind in guter Erinnerung.  

Rebflächen in Argentinien

 


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