Schön, wenn man Freunde hat. Noch schöner, wenn man Freunde hat, die nach Neuseeland fahren und Wein mitbringen. Sauvignon Blanc natürlich, DIE Rebsorte vom anderen Ende der Welt. Ich mag sie, die Sauvignon Blanc mit ihrer intensive Aromatik, der Exotik im Glas, die es so kaum anderswo auf der Welt gibt.  Und wenn jemand einwirft, Sauvignon Blanc aus Neuseeland riechen nach Katzenpisse – das sollte man in dem Fall nicht wörtlich nehmen. Es ist ein Kompliment.
Konnte mich vor einigen Jahren schon mal (weintechnisch) ein bisschen durch Neuseeland probieren – das war so spannend wie genussvoll. Entsprechen doch waren die Erwartungen. Das Fazit kurz und knapp: Die Mitbringsel aus Neuseeland haben nicht enttäuscht – alle typische Sauvignon Blanc – und doch verschieden.

Wir haben probiert…

Amisfield 2017, Central Otago – Schönes hellgrün, klassische Aromatik nach Stachelbeeren, Ananas, schöner Köper, viel  Substanz und schöne Struktur, Lehrbuch-Sauvignon Blanc und einstimmig (!) Tagessieger. (16,0 Punkte)

Nautilus 2016, Marlborough – schöne Harmonie, angenehme Exotik in den Aromen, Passionsfrucht, Grapefruit, Stachelbeeren zum Beispiel, rund und fertig und schön. Hat in einem Test schon mal überzeugt, gerne immer wieder.  (15,0 Punkte)

Schubert 2017, Wairarapa – grün, reif, nicht ganz so spritzig. Die Exotik etwas dezenter, dafür mehr Eleganz, fast Finesse, erinnert auch an einen Klasse Grauburgunder. Besitzer ist der Badener Kai Schubert,  vor über 25 Jahren nach Neuseeland ausgewandert ist. Zum Glück für die Neuseeländer.  (15,0 Punkte)

Villa Maria 2017, Marlborough – knackig, weiße Johannisbeeren, Passionsfrucht!, jedoch etwas schlanker und nicht ganz so intensiv wie die anderen. Auch sehr schön trinkbar und in jedem Fall typisch, reichte an Amisfield und Nautilus nicht ganz heran. Vielleicht Liebe auf den zweiten Blick? Glücklich das Land, das solche Sauvignons hervorbringt. (14,5 Punkte) 

Cloudy Bay 2017, Marlborough – der vielleicht berühmteste Sauvignon Blanc aus Neuseeland –  eigentlich eine Legende – wurde in Deutschland gekauft, quasi zur Vergleichsprobe. Alle Mittrinker waren jedoch etwas ratlos, sich aber auch einig: Durchaus nett, aber nicht der Beste des Tages. (14,0 Punkte) 

* Die Punktzahlen sind meine persönliche Wertung im 20er Schema nach Johnson.

Foto: NZL-Wines, Montage: Patrick Moye


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