Wegen der Olympischen Spiele in Sotschi war es an der Zeit, Wein aus Russland zu testen. Russische Weine sind in Deutschland eine Rarität. Dabei gibt es im größten Land der Welt immerhin 70 000 Hektar Rebfläche mit einer Unzahl an autochthonen Rebsorten. Das Zentrum des Weinbaus liegt im Nordkaukasus, wo auch die meisten Reibflächen liegen.

Der getestete „Saperawi“ (Jahrgang 2011) ist im Kreis Zimljanskij am Don gewachsen und wurde in  einem Wein-Shop in Rostow am Don gekauft. Die Saperawi-Traube (oder Saperavi) ist in der Kaukasus-Region sehr populär. Sie ist eine winterharte und gegen diverse Krankheiten resistente Rebsorte, die oft als Färbertraube (der Wein war auch extrem dunkel-lila) verwendet wird und auch als Tafeltraube taugt. Aus Georgien kommen Saperawi-Weine, die der Sorte durchaus Ehre machen. Bei dem getesteten russischen Saperawi hielt sich die Begeisterung allerdings in Grenzen.

Der Geruch war schwierig, „wie uralter Sherry“ war ein gnädiges Urteil, „Bretterknaller“ ein anderes weniger schmeichelhaftes. Im Gaumen war dann alles anders: Ein eher schlanker Wein, zarte 12,5 Prozent Alkoholgehalt, sehr schlank im Abgang und ziemlich süß. Geschmack nach dem Saft eingeweckter Süßkirschen oder, noch besser, Feigen. Vom vierköpfigen Testgremium wurde er  für „glühweintauglich“ befunden. Vielleicht funktioniert der Wein auch zum Kuchen oder diversem Käse. Liebhaber lieblicher Weine kommen auf ihre Kosten. Die Frage, ob „Kopfschmerzen-Gefahr“ droht, war nicht endgültig zu klären. Eine interessante Erfahrung war der Wein aus Russland aber allemal.

 


0 Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Avatar-Platzhalter

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Time limit is exhausted. Please reload CAPTCHA.