Für manchen ist es die Krönung aller Süßweine. Für die Winzer ist es ein Pokerspiel mit hohem Risiko: Eiswein.  Es geht um Trauben, die lange, manchmal bis zum Januar/Februar, am Rebstock hängen bleiben und auf Temperaturen von mindestens minus sieben Grad (damit das Wasser in den Beeren gefriert) warten. Weil es in diesem Winter kaum so richtig kalt war und mehr und mehr Winzer das Risiko scheuen, ist 2013er Eiswein eine echte Rarität. 

Am 27. November 2013 wurde an der Nahe und in Rheinhessen von einigen wenigen Winzern Silvaner- und Rieslingtrauben für den ersten Eiswein des Jahres gelesen. Doch das Zeitfenster mit den notwendigen tiefen Temperaturen war nur sehr kurz, die Mengen gering. Im nördlichsten deutschen Anbaugebiet Saale-Unstrut war es erst Ende Januar an zwei Tagen kalt genug (wenn auch bei minus 7,5 Grad knapp), drei Betriebe hatten gewartet und konnten Eiswein lesen. Doch die Mengen waren verschwindend gering. Gerade einmal 300 Liter Eiswein-Most sprangen heraus – bei  allen Erzeugern zusammen. Die Winzervereinigung Freyburg konnte da mit 120 Litern (168 Grad Oechsle) allein beim Zweigelt vom Freyburger Mühlberg den höchsten Einzelertrag bringen. Hinzu kommen 40 Riesling-Liter (170 Grad Oechsle) aus Zscheiplitz. 30 Liter Ertrag mit guten 185 Grad Oechsle von der letzten Rieslingreihe vermeldete das Weingut Böhme und Töchter im nahegelegenen Gleina. Beim Thüringer Weingut Zahn lieferte der Riesling vom Kaatschener Dachsberg 50 Liter zuckersüßen Most mit 182 Grad Oechsle.  Auf den Flaschen wird übrigens als Jahrgang die Zahl 2013 stehen, auch wenn die Trauben erst am 25. Januar 2014 vom Stock kamen.

In diesem Jahr haben nur vergleichsweise wenige Winzer Trauben für die Eisweinlese zurück behalten, da die meisten Rebflächen aufgrund des Gesundheitszustands der Trauben und der zum Großteil unterdurchschnittlichen Erntemengen bereits vollständig abgeerntet wurden.  Zum Thema Eiswein gibt es auf der Homepage des Deutschen Weininstituts einen guten Überblick.


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