Osteuropa-Verkostung mit durchwachsenem Ergebnis und einer Überraschung: Die beiden angestellten Weine aus Georgien haben der Konkurrenz aus Ungarn, Rumänien und Bulgarien die Schau gestohlen. Die georgischen Weine waren beide aus der Saperavi-Traube (oder Saperawi) gekeltert. Das ist eine zwar ertragsarme, aber winterharte und gegen diverse Krankheiten resistente Rebsorte, die gern als Färbertraube verwendet wird und auch als Tafeltraube taugt. Im Tasting war zu sehen, dass aus ihr auch ein körperreicher, und charismatischer Rotwein mit viel Geschmack (rote Beeren, Vanille, Holz) gelingen kann.  Ist was für experimentierfreudige Weinfreunde.
War ein echtes Aha-Erlebnis in der fünfköpfigen Runde, hatten alle doch einen langweiligen süßlichen Einheitssaft erwartet, der lange das Bild der Weine aus den Republiken der ehemaligen Sowjetunion prägte. Weil Russland der Hauptabnehmer georgischer Weine ist und es offenbar feste Trinkgewohnheiten gibt, geht die Modernisierung nur schleppend voran. Märkte außerhalb Russlands und des Kaukasus konnten bisher kaum erschlossen werden. Aber vielleicht sind die reinsortigen Seperavi ein Anfang. Übrigens, Georgien gilt als eines der Ursprungsländer des Weinbaus, die Tradition reicht 5000 Jahre zurück!
Die beiden Überraschungsweine ( gibt’s in diversen russischen Läden und natürlich auch im Internet):
– „Teliani Valley – Saperavi“; Erzeuger: Teliani Valley PLC, Kachetien, Telavi; 5 – 10 €
– Badagoni – Mukuzani; Erzeuger: Badagoni LLC in Zemo Kodashen; 5 – 10 €